Archiv für den Monat März 2017

Spurensuche im Thälmann-Park, denkmal aktiv Projekt 2016/17 der GS am Planetarium

Besuch im Heimatmuseum Pankow                              6. Oktober 2016
Grunschule am Planetarium 2016/17

Die Klasse 6b der 5b Grundschule am Planetarium beteiligt sich in diesem Schuljahr am Denkmal aktiv Projekt.

Wir beschäftigen uns mit der Industriearchitektur auf dem Gelände des heutugen Ernst-Thälmann-Parks. Ursprünglich stand auf diesem Gelände die Städtische Gasanstalt Prenzlauer Berg.

Nachdem die DDR die Gasversorgung auf damaliges sowjetisches Erdgas umstellte, wurde das alte, schmutzige Gaswerk inmitten der Stadt nicht mehr benötigt. Es sollte wurde abgerissen werden.

Gleichzeitig sollten auf dem Gelände moderne Wohnungen entstehen, da der Bedarf an Wohnraum enorm groß war.

Viele Kinder unserer Klasse wohnen mit ihren Familien in diesen in den 80er Jahren errichteten Wohnungen und es interessierte sie sehr zu erfahren, wie das Gelände früher aussah. Herr Roder war so freundlich, ein Modell der Gasanstalt, das zwei ehemalige Mitarbeiter kurz vor der Schließung angefertigt hatten, aus dem Archiv zu holen. Das war natürlich spannend. Zuerst mussten sich erst einmal alle mit den technischen Abläufen im Gaswerk vertraut machen. Wer weiß z.B was Kohlen sind und hat eine Vorstellung davon, wie schmutzig Ruß ist.

Und dann hatten wir damit zu tun herauszufinden, welche Gebäude des Gaswerkes im heutigen Ernst-Thälmann-Park noch zu finden sind und wo abgerissene Gebäude standen. Besonders hatten es die alten Gasometer den Schülern angetan, die leider alle gesprengt wurden.

In der aktuellen Ausstellung befanden sich auch Beiträge zu der anlässlich der Sprengung der Gasometer sich formierende Protestbewegung. Wir sahen einen Amateurfilm der die Sprengung festhielt und hörte Tonaufnahmen von Zeitzeugen.

Außerdem war ein Entwurf der Kunsthochschule Weißensee zur möglichen kulturellen Weiternutzung  eines Gasometers zu sehen.

Die Sprengung war sehr umstritten und soll uns auch im weiteren Verlauf des Projekts noch weiter beschäftigen.

Gegen den Bau von modernen Wohnungen inmitten des Prenzlauer Berges konnte natürlich niemand etwas haben. Bis dato wurden Neubauwohnungen im großen Stil nur am Stadtrand gebaut, ein geschlossenesNeubaugebiet in der Innenstadt war etwas Besonderes.

Ein Zeitzeuge, der eine der begehrten Wohnungen ergattern konnte berichtete uns aus dieser Zeit. Die Kinder hörten zum ersten Mal von dem beschwerlichen Wohnen mit Ofenheizung und Kohlen schleppen.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Mitarbeiter des Museums für die freundliche Unterstützung.
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Neues entsteht und Altes soll bewahrt werden

Die der Bebauung des Ernst -Thälmann-Parks vorausgegangene Sprengung der Gasometer  rief großen Widerstand in der Bevölkerung hervor mit dem Ergebnis, dass sich eine breite Protestbewegung formierte.

Hier finden wir Parallelen zur Gegenwart, denn auch jetzt werden dringend Wohnungen benötigt. Der Thälmann-Park soll verdichtet werden, was zu Protesten der Anwohner führt.

Um die kontroversen Meinungen auf die Bühne zubringen, haben wir uns mit der Schauspielerin Hanna Essinger zusammengetan. Sie erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern Szenen zum Thema.
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Noch einmal gingen wir auf Spurensuche in den Thälmannpark. Einige Schüler hatten. die Größe und die Lage der beiden Gasometer an der Greifswalder Straße errechnet. Jetzt wollten wir die Stelle im Park ausmessen. Wir entdeckten, das der Spielplatz, der sich dort auf einem Hügel befindet, wahrscheinlich auf Trümmerresten aufgebaut wurde und auch den gleichen Grundriss hat. Sobald das Wetter schön ist,  wird der Umriss des einen Gasometers mit Stoffresten nachgelegt und der des anderes auf den Boden gesprüht. Thoralf und sein Opa werden das Ergebnis mit einer Drohne flmen.

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